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Biotoperlebnispfad

Streckenbeschreibung

Entlang des etwa elf Kilometer langen Fuß- und Radweges durch den Klenze- und Luitpoldpark, die westlichen Donauauen und Glacisanlagen bieten 18 anschaulich gestaltete Infotafeln Kurzinformationen über die wichtigsten Biotoptypen des Stadtgebietes. Da die Dauer der Gesamtwanderung mindestens einen halben Tag beträgt, wurde die Streckenführung in drei Abschnitte aufgeteilt. Auf allen drei Streckenabschnitten gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten und auch für die Kinder sind immer wieder Spielmöglichkeiten zum Austoben vorhanden.

Der erste Abschnitt (ca. 5,1 km) ist sicherlich der beste Abschnitt für einen längeren Spaziergang in städtischen Parkanlagen. Für die Kinder stehen der Abenteuerspielplatz im Klenzepark oder auch der Spielplatz im Luitpoldpark bereit.
Der zweite Abschnitt erfordert mit ca. 6,5 km Länge dagegen ein wenig Ausdauer, führt aber auch hinaus in die Natur. Mit dem imposanten Stauwehr oder einem Abstecher zum Baggersee sind schöne Etappenziele vorhanden und das Mooshäusl in der Kleingartenanlage bietet sich mit seinem idyllischen Biergarten für eine willkommene Pause an.
Der dritte Abschnitt (ca. 5,6 km) ist leider streckenweise durch seinen starken städtischen Nutzungsdruck geprägt. Dennoch kann man nahezu die gesamte Altstadt in einer Grünanlage umrunden und erhält so nicht nur immer wieder neue Ausblicke auf die Stadtsilouette, sondern auch Einblicke in die Natur der Stadt.

Die vorgestellten Biotope sollten mehrmals zu unterschiedlichen Jahreszeiten besucht werden, um die Landschaften in ihren verschiedenen Erscheinungsbildern erleben zu können.
Wir bitten die Radfahrer, die Verkehrsregeln zu beachten und wenn nötig (z.B. auf Fußgängerwegen) kurz abzusteigen. Ausführliche Informationen bietet ein kostenloses Begleitheft, das in der Tourist Information der Stadt Ingolstadt am Rathausplatz bezogen bzw. online bestellt, oder als PDF heruntergeladen werden kann.

Um den Biotoperlebnispfad der Stadt Ingolstadt auch für Familienausflüge attraktiv zu gestalten, wurden erneut Fragebögen für Kinder im Grundschulalter erstellt.
Für jede der drei Teilstrecken gibt es einen eigenen Fragebogen, der als Download (pdf-Format) zur Verfügung steht bzw. in der Tourist Information am Rathausplatz erhältlich ist. Mit etwas Glück können tolle Preise gewonnen werden.

 

Abschnitt 1 Biotoperlebnispfad

Der Abschnitt 1 beginnt am Rathausplatz, von wo aus er zur Donau führt. Nachdem man den Klenze- und Luitpoldpark durchquert hat, führt der Weg entlang der Donau über die Glacis- Brücke und den Künettegraben wieder zurück zum Rathausplatz. In diesem Abschnitt werden die Stationen Fluss, Lebensraum Festung, der Magerrasen an der Bahnböschung, das Donauufer mit seiner Brennnesselflora als Lebensraum für Schmetterlinge und der Luitpoldpark mit dem Thema Baum angesprochen.

Abschnitt 2 Biotoperlebnispfad

Der Abschnitt 2 kann wieder am Rathausplatz, sollte aber vorzugsweise am Hallenbad-Parkplatz an der Jahnstrasse begonnen werden. Dieser Abschnitt führt entlang der Donau zur Staustufe Ingolstadt, anschließend über die Fohlenweide, die Kleingartenanlage Moosgärten, am Westfriedhof vorbei und dann entlang des Künettegrabens zurück zum Ausgangspunkt. Dies ist der längste, in weiten Bereichen aber auch naturnaheste Abschnitt. Während an der Staustufe das Thema Wasservögel intensiv behandelt wird, erfolgt an der Ludl eine nähere Beschreibung des Ökosystems Auwald und der hinter Station Fohlenweide verbirgt sich das Thema Wiese. Die Tafel 9 zur Thematik Flussterrasse informiert anschließend über die Geologie unserer Region, in den Moosgärten wird das Thema Hecken behandelt und an der Schutter wird über die Bedeutung von Feuchtwiesen informiert. Die Station 12 am Westfriedhof beschäftigt sich mit Vögeln in städtischen Parkanlagen.

Abschnitt 3 Biotoperlebnispfad

Der Abschnitt 3 führt entlang des inneren Grünrings einmal um die Altstadt herum. Das Beispiel Hetschenweiher steht zu Beginn dieser Route für das Leben in kleinen Stillgewässern. Danach soll am mittlerweile zugewachsenen Trümmergrundstück die Entwicklung der Vegetation verdeutlicht werden und beim Aufgang der Schloss Tiefgarage steht als markanter Stadtbaum eine große Blutbuche. Die Obstbäume an Station 18 lassen sich leider nur von oben betrachten, denn sie befinden sich im nicht zugänglichen Schlossgraben. Durch die Fußgängerzone kann man nun zurück zum Ausgangspunkt bummeln.

 

Themen des Biotoperlebnispfades

Möglichst alle ökologisch relevanten Themengebiete sollen im Rahmen des Biotoperlebnispfades über lokale Bezüge ansatzweise vermittelt werden. Die Themen, die aus pädagogischer Sicht für die Wissensvermittlung an Kinder besonders geeignet scheinen und sich auch für Sinneserfahrungen eignen, sollen in Form von Erlebnisstationen angeboten werden.

Die Themenbereiche im Einzelnen finden Sie hier aufgelistet:

Erlebnisstationen

Zusammen mit dem Arbeitskreis „Umweltbildung“ der Ingolstädter Volks- und Förderschulen, dem Förderverein Umweltzentrum Ingolstadt e. V. (als Projektträger) und dem Umweltamt wurden seit 2000 einzelne Stationen mit weiteren Informationen versehen. Durch bewegliche Teile und spielerische Angebote sollen Besonderheiten der jeweiligen Biotope insbesondere der Altersgruppe der 7- bis 12-Jährigen nahe gebracht werden. Dieses Projekt wurde auch mit Mitteln des Bayerischen Umweltministeriums finanziert.

Die Natur mit allen Sinnen erleben und ökologische Zusammenhänge im wahrsten Sinne zu „begreifen“ ist hier das Ziel.

Entstehungsgesschichte

Im Rahmen der Stadtbiotopkartierung Ingolstadt konnten insgesamt 457 Flächen mit einer Gesamtfläche von 2148 Hektar als schutzwürdige Landschaftsteile erfasst werden. Die Ergebnisse dieser umfassenden Bestandserhebung dienen auch dazu, die Bürger der Stadt Ingolstadt über die Qualität der Stadtlandschaft mit den dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten zu informieren und Interesse an der Natur zu wecken. Dies geschieht seit 1989 auch durch den jährlich angebotenen Biotopradwandertag, denn bewahren und schützen können wir nur, was wir auch kennen.

Auf vielfachen Wunsch aus der Bürgerschaft nach einer dauerhaften Biotop-Rad- und Wanderstrecke wurde 1997 ein zentrumsnaher Biotoperlebnispfad eingerichtet. Die darin enthaltenen Informationen sollen auch dazu anregen, sich selbst im Rahmen des jeweils Möglichen für die Belange des Naturschutzes einzusetzen. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen auch von künftigen Generationen als eines der vorrangigen Ziele der Stadtentwicklung beachtet wird.