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27.10.2020

Appell des Oberbürgermeisters

"Auf jeden Einzelnen kommt es an"

Liebe Ingolstädterinnen und Ingolstädter,

ich bin wieder zurück in meinem Büro im Rathaus. Weil ich Kontaktperson eines Corona-Infizierten in meinem privaten Umfeld war, musste ich zwei Wochen zuhause in Quarantäne bleiben. Auch wenn meine eigenen Tests negativ ausfielen, so zeigt mein eigenes Beispiel doch ganz klar: Corona kann jeden treffen! Eine Ansteckung ist immer möglich!

Lassen Sie es mich ganz deutlich sagen: Die Entwicklung der aktuellen Corona-Fallzahlen ist besorgniserregend – in ganz Bayern, aber auch bei uns in Ingolstadt. Unsere Inzidenz hat sich innerhalb von nur einer Woche verdoppelt.

Ich kann jeden verstehen, der davon genervt ist, den ganzen Tag nur noch „Corona,“ zu hören. Ich kann jeden verstehen, der sich über die aktuellen Einschränkungen ärgert. Niemand möchte, dass um 21 Uhr alle Restaurants schließen müssen. Niemand möchte mit Maske durch die Fußgängerzone gehen. Auch ich nicht. Doch es geht momentan nicht anders!

Denn genau jetzt entscheidet sich, wie die kommenden Wochen und Monate werden, wie wir durch den Winter kommen. Und das ist keine Frage des Schicksals, sondern wir haben es selbst in der Hand. Das Verhalten eines jeden Einzelnen bestimmt jetzt, ob wir auch durch diese neue Corona-Welle gut kommen.

Ich weiß, dass wir viel verlangen. Dass es oft auch weh tut. Ich kann verstehen, dass es für Jugendliche sehr schlimm ist, seit vielen Monaten nicht mehr feiern und in keine Disco gehen zu können. Familien können nicht in den Urlaub fahren, sollen nicht reisen, sondern daheimbleiben. Viele Senioren können ihre Verwandten, ihre Kinder und Enkel, nicht mehr oft oder gar nicht mehr sehen. Jede Generation leidet auf ihre Weise unter dem Virus und den Einschränkungen.

Panik und Angst sind allerdings fehl am Platz, denn Gott sei Dank sind die tatsächlichen Erkrankungszahlen im Vergleich zu den Infektionszahlen bei uns in Ingolstadt noch moderat. Das soll auch so bleiben. Darum lassen Sie uns alle so rücksichtsvoll und vorsichtig miteinander umgehen, wie wir nur können.

Bitte bleiben Sie, so oft es geht, zuhause. Bitte schränken Sie Ihre Kontakte ein. Bitte tragen Sie eine Maske und halten sich an die Regeln. Nur so können wir erreichen, dass die Kitas und Schulen offen bleiben und wir nicht auf einen weiteren Lockdown zusteuern, der nicht zuletzt auch unsere Wirtschaft und Arbeitsplätze gefährden würde.

Mein Dank gilt allen, die unter diesen enorm schwierigen Bedingungen Herausragendes leisten. Etwa im Gesundheitsamt, wo jeder Mitarbeiter unter Hochdruck arbeitet – auch an der Kontaktpersonen-Nachverfolgung, die immer schwieriger wird.

Mein Dank gilt aber auch jedem Einzelnen, der sich an die Regeln hält und seinen Teil dazu beiträgt, dass wir nicht die Kontrolle über diese Pandemie verlieren.

Bitte bleiben Sie gesund, passen Sie auf sich und andere auf!

Christian Scharpf
Oberbürgermeister Stadt Ingolstadt