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08.11.2022

Dialog der Religionen 2022

Treffen der Bürgermeisterin Dr. Deneke-Stoll und der Integrationsbeauftragten Ingrid Gumplinger mit den Glaubensgemeinschaften

Am Dienstag, 28. November fand wieder der Dialog der Religionen in Ingolstadt statt. Insgesamt nahmen 21 Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Ingolstädter Kirchen- und Moscheegemeinden sowie der Alevitischen Gemeinde teil. Nach längerer coronabedingter Pause konnte das Treffen wieder in Präsenz im Orbansaal stattfinden.

Nach der Begrüßung durch die Integrationsbeauftragte, Ingrid Gumplinger, bedankte sich Bürgermeisterin Dr. Deneke-Stoll in ihrer Rede für das große Engagement, das gute Miteinander und für den gegenseitigen und regelmäßigen Austausch aller Beteiligten. Sie ging in ihren Worten auch auf die langjährige Tradition dieses Dialogs ein und würdigte das große Engagement und die Bedeutung des interreligiösen Austausches. Es sei ein sehr gutes Zeichen für das gute Miteinander in unserer Stadt und für die Bedeutung dieses Dialogabends, dass dieser Einladung praktisch sämtliche Vertreterinnen und Vertreter aller Moscheegemeinden, der Alevitischen Gemeinde und zahlreicher Kirchengemeinden gefolgt seien.

Die Integrationsbeauftragte, Ingrid Gumplinger, berichtete über die erreichten Ziele und Projekte im vergangenen Jahr. Besonders hervorzuheben waren hier die Gesprächsabende und Moscheebesichtigungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe Begegnung der Religionen, die sich großer Beliebtheit erfreuen, was sich durch die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer widerspiegelt. Im Rahmen der Interkulturellen Woche 2022 fand ein interreligiöses Friedensgebet in der Kirche St. Pius unter Beteiligung von Pfarrer Geistbeck (katholisch), Pfarrer Dr. Linn (evangelisch) und von Imam Catic (Bosnische Moscheegemeinde) statt. Diese interreligiösen Gebete sind ebenfalls ein Zeichen gegenseitigen Respekts und der verbindenden Elemente von Menschen unterschiedlicher Religionsgemeinschaften.

Der im letzten Jahr geäußerte Wunsch nach einem Frauenschwimmtag konnte ebenfalls erfüllt werden. So fanden bereits 2022 drei Frauenschwimmtage im Hallenbad Süd-West statt. An den drei Terminen nahmen insgesamt über 200 Frauen teil. Weitere Termine für 2022 und für das kommende Jahr sind bereits fest vereinbart.

Im Anschluss an Vorstellungsrunde konnten die Vertreter/-innen der Gemeinden das Wort an die Bürgermeisterin richten. Dabei wurden deutliche Wünsche und Anregungen geäußert.

Die Muslimische Seelsorge ist nach wie vor ein großes Thema in unserer Stadt. Mit Unterstützung der Integrationsbeauftragten und dem Goethe-Institut konnte eine Ausbildung ehrenamtlicher Seelsorgerinnen und Seelsorger auf den Weg gebracht werden. Um die Nachhaltigkeit insbesondere dieses Projekts zu gewährleisten haben Personen aus unterschiedlichen Moscheegemeinden sich zusammengetan und einen Verein gegründet, der sich unter anderem um die nachhaltige Umsetzung der muslimischen Seelsorge in Ingolstadt bemüht. Die Gründung des Vereins mit dem Namen ISA e.V. (Islamische Sozialarbeit Ingolstadt e.V.) ist derzeit im Gange und steht kurz vor der Eintragung in das Vereinsregister. Im Rahmen des gesamten Themas der Seelsorge wurde auch die Telefonseelsorge für Muslime angesprochen. Ein weiterer Wunsch war ein Gebetsraum in der Innenstadt, der bereits in der Vergangenheit geäußert wurde, bislang jedoch noch nicht umgesetzt wurde.

Nachdem sich die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits kannten, herrschte eine sehr offene und positive Gesprächsatmosphäre. Darüber hinaus wurden interreligiöse Veranstaltungen bzw. Gebete in Schulen thematisiert, zu den Themen Nächstenliebe, Toleranz, Frieden oder Gerechtigkeit, die von Seiten der Religionslehrer und Religionslehrerinnen angeboten werden. Zu diesen Veranstaltungen bzw. zu dem Konzept dieser Veranstaltungen ergab sich eine intensive Diskussion. Es wurde angeregt eine allgemeinere Begrifflichkeit für die Einladung zu finden, um nicht den Eindruck zu erwecken, es handle sich in erster Linie um eine christlich geprägte Veranstaltung. Diese Anregung wurde dankbar aufgenommen. Im Rahmen der angeregten Diskussion wurde deutlich, wie wichtig es ist, sorgsam auf die Wortwahl in der Kommunikation bzw. auf die Verwendung entsprechender Begrifflichkeiten zu achten, um die gegenseitige Wertschätzung zu verdeutlichen und Missverständnisse zu vermeiden.

Ein abschließender Wortbeitrag machte deutlich, dass es zwischen den unterschiedlichen Religionen viele Gemeinsamkeiten gibt, aber auch Unterschiede insbesondere in den unterschiedlichen Ritualen, die es zu achten und zu respektieren gilt. Die Bibel stellt jedoch für alle eine verbindende Grundlage des guten Miteinanders dar. Es bestand große Einigkeit darüber, wie wichtig der regelmäßige Austausch in dieser Runde für das gute Miteinander unterschiedlicher Religionsgemeinschaften in unserer Stadt ist.

Zum Abschluss bedankten sich die Bürgermeisterin und die Integrationsbeauftragte für den konstruktiven und intensiven Austausch. Zum Ausklang des Abends gab ein kleines Buffet mit weiteren anregenden Gesprächen.