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16.05.2022

„Mach ma's doch einfach!“

Oberbürgermeister Christian Scharpf ist zwei Jahre im Amt

Nachdem ihn zu Beginn seiner Amtszeit als Ingolstädter Oberbürgermeister im Mai 2020 die Corona-Pandemie ausgebremst hatte, ist Christian Scharpf „selber überrascht, was wir alles auf den Weg gebracht haben“. In seinem Statement legte er zahlreiche Projekte vor wie die Nachhaltigkeitsagenda, den Sportentwicklungsplan, die Gründung eines Landschaftspflegeverbandes, die Einführung eines qualifizierten Mietspiegels, die Verschönerung des Viktualienmarktes, den Rückkauf der Stadtwerke, das Weinzierlgelände oder die Einrichtung eines Pflegestützpunktes – um nur einige zu nennen,

Ein Oberbürgermeister müsse ein Generalist sein, deshalb habe er kein „Lieblingsprojekt“ unter den zahlreichen Dingen, die in dem ersten Drittel seiner Amtsperiode initiiert wurden: „Alles ist wichtig, um eine lebenswerte und zukunftsfähige Stadt zu gestalten.“

Viele Punkte, die in seinem Wahlprogramm standen, seien umgesetzt bzw. angestoßen wie z. B. der Innenstadtprozess. Mittlerweile seien ein Stadtmarketingmanager und ein Innenstadtkümmerer und nicht zuletzt ein Wirtschaftsreferent damit befasst und mit dem professionellen Leerstandsmanagement, dem Markenkernprozess und der Definition der Stadtidentität wichtige Signale des „Aufbruchs für die Innenstadt“ gesetzt. Dabei lobte Scharpf besonders „die sehr gute und professionelle Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern“, bei der viel Nachhaltiges entstanden sei.

Gerade die Stadtidentität sei enorm wichtig und damit sei der Markenkernprozess von großer Bedeutung. Wer sind wir? Was macht uns aus? – darauf werden Antworten gesucht. Frage man Auswärtige nach Ingolstadt, kämen Begriffe wie Audi, das Village oder vielleicht noch die Sportvereine. „Wir haben ein Nicht-Image, das ist schlechter als ein schlechtes Image“, urteilte Scharpf hart. Maßnahmen wie beispielsweise das Digitale Gründerzentrum brigk, das eben sein neues Quartier im Kavalier Dalwigk bezogen hat, brächten den Wirtschaftsstandort nach vorn. Aber für die Stadtentwicklung seien die weichen Standortfaktoren und hier besonders Kultur und Bildung entscheidend.

Der Bau der Kammerspiele, bzw. des neuen Kleinen Hauses – ein Begriff, der dem OB viel mehr zusagt – wäre ein starkes Zeichen. Die Generalsanierung des Stadttheaters habe man viel zu lange vor sich hergeschoben. Die Pläne dazu wurden 2009 nicht mehr weiterverfolgt, nun wieder aufgegriffen und die ersten Aufträge ausgeschrieben. Somit sei eine Ersatzspielstätte dringend notwendig. Die Räume würden schließlich für viele Anlässe genutzt, natürlich für Theater und Konzerte, aber auch für Bälle, Messen, Kongresse und Vorträge – ein Haus für die ganze Stadtgesellschaft.

Durch die gute und konstruktive Zusammenarbeit im Stadtrat konnten viele Projekte in den letzten zwei Jahren angestoßen werden, z.B. Maßnahmen wie das Bauinvestitionsprogramm in Höhe von einer Milliarde Euro. Einiges gehe ihm zu langsam, so der OB, und er sehe durchaus, dass „die Verwaltung ächzt“. Dennoch sollten Dinge nicht auf die lange Bank geschoben werden. „Mach ma’s doch einfach!“ ist die Devise des Stadtoberhaupts.