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28.08.2020

Brückenbauer der Generationen

Konzeptbericht zum 15. Jubiläum des Bürgerhauses

Das Bürgerhaus ist im Jahr 2004 aus dem Bürgertreff und einer Altentagesstätte entstanden. Zum 15. Jubiläum legte das Bürgerhaus den aktuellen Konzeptbericht vor. Dieser zeigt Entwicklungen auf, bestimmt Ziele, stellt die Aufgabenschwerpunkte dar und entwickelt Perspektiven. Das Bürgerhaus versteht sich als Unterstützer des bürgerschaftlichen Engagements, um ein möglichst vielfältiges, reichhaltiges und bedarfsgerechtes Programm stattfinden zu lassen. Das Motto „Treffpunkt und Engagement für alle Generationen“ ist dabei Programm, denn das Bürgerhaus ist Brückenbauer für Begegnungen zwischen den Generationen und Kulturen. 2019 wurden fast 9.000 Einzelveranstaltungen durchgeführt. Dieser Wert ist aufgrund der hohen Auslastung der Räumlichkeiten kaum noch steigerungsfähig. Rund 320 Ehrenamtliche haben dieses Programm wesentlich gestaltet.

Derzeit beheimatet die Einrichtung 250 Gruppen, Vereine und Initiativen. Das breite Spektrum des Programms umfasst die Themenbereiche Gesellschaft, Kultur, Kreativ und Freizeit, Eltern/Kind/Familie, Senioren, Gesundheit und Fitness, Beratung und Soziales sowie Selbsthilfe. Dabei macht die Vielseitigkeit des Programms die Attraktivität der Einrichtung aus. Im Rahmen des Bundesprogramms Mehrgenerationenhäuser wird das Bürgerhaus jährlich evaluiert. Dies geschieht in Form eines wissenschaftlich begleiteten Monitorings, dazu werden Nutzerbefragungen durchgeführt. In diesem Kontext konnten auch überregional regelmäßig sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Die Gesamtzahl der Besucher wird auf über 120.000 geschätzt.

Das vielseitige Leistungsspektrum des Bürgerhauses hat sich im Laufe der vergangenen Jahre der veränderten Nachfrage angepasst. Insbesondere wurden die Angebote für Familien deutlich ausgeweitet. Dazu zählen das Familiencafé, pädagogisch betreute Eltern-Kind-Spielgruppen und Familienbildung. Der Bereich „Soziales und Beratung“ sowie der übergreifende Bereich „Bildung“ haben in den letzten Jahren deutliche Weiterentwicklungen durchlaufen. Auch die Angebote für die ältere Generation haben sich überproportional entwickelt. Das integrierte Seniorenbüro hat eine grundlegende Neuorientierung abgeschlossen hin zu einer „Anlaufstelle rund um das Älter werden“. Es wurde eine zentrale Adresse und Telefonnummer eingerichtet. Diese hat sich bei der Bewältigung der Corona-Krise sehr bewährt. Auch hier ist die Zahl der Beratungen deutlich angestiegen.

Die Besucherzahl bei der Reihe „Jazz and More“ ist deutlich gestiegen. Gleiches gilt für alle Bereiche zum Themenfeld „Gesellschaft“ (etwa das Reparaturcafé und die Nachhaltigkeitstage) sowie „Integration“ (z.B. „Mietcafé“, das Menschen mit Fluchtgeschichte bei der Wohnungssuche unterstützt).

Die Ziele „Förderung einer aktiven Bürgergesellschaft“, „Schaffung eines möglichst vielfältigen, reichhaltigen und bedarfsgerechten und umfassenden sozialen und kulturellen Programms“ sowie „Begleitung und bedarfsgerechte Förderung möglichst vieler ehrenamtlich aktiv Tätiger“ sind mehr als erreicht worden. Darüber hinaus ist es gelungen, als lernende Organisation mit gesellschaftlichen Veränderungen konstruktiv umzugehen und diese in das Programm zu integrieren. Die breite Angebotspalette etwa in den Bereichen lebenslanges Lernen, Prävention, sozialer Zusammenhalt oder bürgerschaftliches Engagement werden als grundlegende öffentliche Leistungen für die Daseinsvorsorge und eine gelingende Stadtgesellschaft betrachtet. Nicht zuletzt wurden im Bericht auch Themen wie Qualitätsmanagement und Wertschöpfung im Bürgerschaftlichen Engagement aufgegriffen. Jährlich werden dadurch mehr als 400.000 Euro an Wertschöpfung eingebracht. Aktualisierte Berechnungen aus 2020 kommen auf noch einmal deutlich höhere Werte. Das Profil des Bürgerhauses als gemeinnützige Einrichtung der Daseinsvorsorge konnte geschärft werden.

Die Entwicklung in den vergangenen Jahren verlief somit deutlich positiv. „Wir leben Zukunft vor“ – das aktuelle Thema des Mehrgenerationenhauses – wird als Auftrag verstanden, auch mit gesellschaftlichen Veränderungen stets konstruktiv und offen umzugehen und diese in das Programm zu integrieren. Voraussetzung hierfür ist das Engagement zahlreicher Bürgerinnen und Bürger aller Generationen und in kultureller Vielfalt.
Die Corona-Pandemie führte zu einer Veränderung der Angebote. Nach einer teilweisen Wiederöffnung Mitte Juni ist für Anfang September 2020 eine weitere Öffnung des Bürgerhauses und damit eine weitgehende Rückkehr zum Gesamtprogramm vorgesehen.