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Änderung der Bauausführung 2022

Stadtrat stimmt für Änderungen in der Bauausführung

Im Juli 2017 hatte der Stadtrat die Neugestaltung der Fußgängerzone vom Paradeplatz bis zur Luftgasse beschlossen. Der Beschluss sieht unter anderem vor, dass die gesamte Fußgängerzone in einer gebundenen Bauweise ausgeführt werden soll. Die ersten beiden Bauabschnitte sind mittlerweile in dieser Bauweise fertig hergestellt. Drei Bauabschnitte (westliche Ludwigstraße, Schliffelmarkt und Theresienstraße) stehen noch aus.
Das Erscheinungsbild der fertig hergestellten Bauabschnitte mache teilweise einen sehr starren und wenig lebendigen Eindruck. Dieses wurde von verschiedenen Seiten bemängelt, so eine Stellungnahme des Tiefbauamtes.

Die verbleibende westliche Ludwigstraße soll deshalb bezüglich der Verlegeart des Belages weiter aufgelockert werden. Dem stimmte der Stadtrat nun mit 26 zu 19 Stimmen zu.

Der Straßenquerschnitt der gesamten Ludwig- und der Theresienstraße vom Schliffelmarkt bis zur Luftgasse wurde und wird in ein mittig verlaufendes, breites Nutzungs- und Aufenthaltsband und beidseitig laufende Bewegungsflächen gegliedert. Dieses mittige Band lädt zum Verweilen sowie zu Treff und Spiel ein. In den seitlichen Flächen können sich Passanten ungehindert entlang der Schaufenster bewegen. Diese Flächen dienen auch dem Anliegerverkehr und sichern die Zufahrten für Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge.
Die ersten beiden Bauabschnitte der Ludwigstraße sind vom Paradeplatz bis zur Mauthstraße baulich fertiggestellt. Es fehlen lediglich einige „Grünelemente“ und das Leitsystem, das nach Abschluss der Bauarbeiten in der kompletten Ludwigstraße in einem Zug vorgesehen ist.
Da das mittlere Band nicht durch Fahrzeuge befahren wird, muss dieses nicht zwingend in einer gebundenen Bauweise erstellt werden. Um das Gesamtbild des Pflasterbelages aufzulockern, aber auch um Kosten zu sparen, soll das mittlere Band in einer ungebundenen Bauweise hergestellt werden. Ein weiterer Vorteil des ungebunden gebauten Mittelstreifens ist, dass die zick-zack-förmige Bewegungsfuge in der Mitte der Straße nicht mehr benötigt wird.
Durch die ungebundene Bauweise des mittleren Aufenthaltbandes, können in der Ludwigstraße Baukosten in Höhe von ca. 90.000 Euro und in der Theresienstraße in Höhe von ca. 110.000 Euro eingespart werden. Die tatsächlichen Einsparungen für die Stadt Ingolstadt sind abhängig von der Förderquote um ca. 40 Prozent niedriger.

Da der Schliffelmarkt aufgrund der hohen Belastung durch Busse in einer gebundenen Bauweise erstellt werden muss und auch die ersten beiden Bauabschnitte ebenfalls in gebundener Bauweise hergestellt wurden, werden die Bewegungsflächen, die auch vom Verkehr genutzt werden, weiterhin in gebundener Bauweise erfolgen. Sollte die Theresienstraße ausgebaut werden, so sollen auch hier die Bewegungsflächen in gebundener und die Aufenthaltsflächen im mittleren Band in einer ungebundenen Bauweise erstellt werden. Vor allem bei den in die Straße ragenden Kellern, sollte aus Stabilitätsgründen die gebundene Bauweise angewendet werden. Eine eventuell notwendige Sanierung der privaten Keller wird dadurch minimiert, die Kosten für die Eigentümer reduziert.
Die geplanten Fußnoten zur Stadtgeschichte aber auch die gestalterischen Merkmale des Belages sollen aus Gründen der Einheitlichkeit, wie 2017 beschlossen, in den noch ausstehenden Bereichen weitergeführt werden. Eine Änderung der Bauweise in den bereits hergestellten Bereichen ist kostenintensiv und nicht einfach umsetzbar, daher sollen diese Bereiche unangetastet bleiben.
Der Rahmenterminplan für den Ausbau der weiteren Abschnitte ist auch mit dem Zeitplan für den Ausbau der Harderstraße abgestimmt.

Die Bauarbeiten beginnen demnach 2023 mit den Spartenarbeiten am Schliffelmarkt und wandern weiter in die Ludwigstraße. Im gleichen Jahr sollen auch die Tiefbauarbeiten am Schliffelmarkt abgeschlossen werden. Durch die Arbeiten am Schliffelmarkt ist eine Vollsperrung notwendig, so dass die Nord-Süd-Achse für den ÖPNV gesperrt sein wird. Im „Schatten“ dieser Vollsperrung können die Arbeiten der Spartenträger in der Harderstraße zügig erfolgen.
Im Jahre 2024 sollen die Pflasterarbeiten in der Ludwigstraße erfolgen. Nach Abschluss der Pflasterarbeiten, wird das Blindenleitsystem eingefräst, das interaktive Stadtmobiliar und die Pflanzenkübel sowie die Sitzgelegenheiten aufgestellt.

Ein Ausbau der Theresienstraße muss aus Sicht der Verwaltung nicht zwingend sofort erfolgen, da der Straßenbelag in einem relativ guten Zustand ist. Auch die Spartenträger müssen ihre Leitungen erst mittelfristig erneuern. Eine Verschiebung der Baumaßnahme würde der hohen Anzahl Gaststätten mit Außenbereichen nach coronoabedingten Verlusten entgegenkommen.
Im Laufe der letzten Jahre, hat die Anzahl der Außengastronomien in der Theresienstraße stark zugenommen. Die Planung muss diesen neuen Grundlagen angepasst werden. Es muss geprüft werden, ob alle Außengastronomien in dem mittleren Streifen ausreichend Platz finden oder ob ein neues Konzept für die Theresienstraße notwendig ist.
Daher und auch aus Kostengründen schlägt die Verwaltung vor, die Neugestaltung der Theresienstraße bis auf Weiteres zurückzustellen.