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19.03.2021

Tag des Gesundheitsamts am 19. März

Motto: Krisenreaktion

2019 hat das Robert-Koch-Institut (RKI) erstmals den „Tag des Gesundheitsamts“ ausgerufen, am 19. März, dem Geburtstag von Johann Peter Frank. Der Mitte des 18. Jahrhunderts geborene Arzt und Sozialmediziner gilt als Begründer des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Mit dem Tag des Gesundheitsamts möchte das RKI die Arbeit der rund vierhundert kommunalen Gesundheitsbehörden in Deutschland würdigen und auf deren Situation hinweisen. Gesundheitsämter sind die zentralen Säulen des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung, dennoch ist ihre personelle Ausstattung über viele Jahre gesunken. Dabei hat die Corona-Pandemie klar vor Augen geführt, wie wichtig leistungsfähige lokale Gesundheitsbehörden sind.

Das Motto des diesjährigen Tags des Gesundheitsamts am heutigen Freitag lautet aus gegebenem Anlass „Krisenreaktion“.

Nach einem Jahr Pandemie und zum Tag des Gesundheitsamts zieht das Ingolstädter Gesundheitsamt Bilanz. Genau vor einem Jahr, am 19. März 2020, wurde am Audi Sportpark das Testzentrum eröffnet. Seitdem wurden dort über 32.000 PCR-Tests durchgeführt. Bis heute wurden insgesamt mehr als 4.250 Infizierte in Ingolstadt ermittelt und vom Gesundheitsamt bearbeitet.

Das Contact-Tracing-Team (CTT) im Gesundheitsamt ermittelt und verfolgt die Kontakte aller positiv Getesteten. Die Kontaktpersonen Kategorie I mit engem Kontakt erhalten täglich einen Anruf vom Nachverfolgungsteam – der Spitzenwert lag bei 1.017 Personen am Tag während der zweiten Welle im Dezember, vor der Verschärfung des Lockdowns und den Kontaktbeschränkungen.

Um diese hohe Zahl an Kontaktaufnahmen überhaupt bewältigen zu können, wurde das Personal des Gesundheitsamts bedarfsorientiert verstärkt, stadtintern, durch Zuweisungen vom Freistaat oder durch befristete Neueinstellungen. Seit Anfang November ist das CTT in eigenen Räumen im ehemaligen Eichstätter Landratsamt Auf der Schanz untergebracht.

Auch wenn die Corona-Pandemie fast alles in den Schatten stellt, müssen andere Aufgaben des Ingolstädter Gesundheitsamtes weiterlaufen, unter anderem der Infektionsschutz insgesamt, dabei insbesondere die Tuberkulose-Fürsorge und -Überwachung.

Weitere wichtige und kontinuierliche Aufgaben sind Schuleingangsuntersuchungen, Schwangerenberatung, Suchtprävention die Heimaufsicht und die medizinische Betreuung von Asylbewerbern. Aber auch die Bereiche Lebensmittelüberwachung und das Veterinärwesen. Schwerpunkte der Veterinärmediziner beim Tierseuchenschutz sind aktuell die Geflügelpest und die Afrikanische Schweinpest sowie der Tierschutz insgesamt. Ein „Nebeneffekt“ von Corona ist die große Nachfrage nach Haustieren, insbesondere Hunden. Da die legalen Züchter diese Nachfrage kaum noch abdecken können, hat die illegale Einfuhr von viel zu jungen, nicht geimpft Hundewelpen massiv zugenommen.

Ein Jahr nach Beginn der Pandemie ist man sich am Gesundheitsamt sicher, dass Corona die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort noch längere Zeit stark beschäftigen wird. Wichtiger Baustein für die kommenden Monate ist die Ausweitung der Testungen. Aktuell wird das Testkonzept weiterentwickelt. Seit kurzem sind die beiden Schnelltestzentren Auf der Schanz und Geisenfelder Straße in Betrieb. Außerdem sind mobile Testteams der Hilfsorganisationen im Auftrag der Stadt im Einsatz. Insgesamt werden momentan pro Woche ca. 3.250 Antigen- Schnelltests in Ingolstadt vorgenommen.

19.03.2021, 13:30 Uhr