Seiteninhalt
13.05.2020

Ingolstadt ist weiterhin eine faire Stadt

Auszeichnung „Fairtrade-Town“ um zwei Jahre verlängert

Ingolstadt erfüllt nach wie vor alle fünf Kriterien, um sich weiterhin als Fairtrade-Town bezeichnen zu dürfen. Die erste Auszeichnung der TransFair-Agentur erhielt Ingolstadt am 4. Februar 2014, seitdem wurde der Titel alle zwei Jahre verlängert, so auch 2020.

Für Oberbürgermeister Christian Scharpf ist die Verlängerung des Titels ein schöner Beleg, dass Nachhaltigkeit in Ingolstadt nicht nur ein Schlagwort ist: „Der faire Handel ist bei uns nachhaltig verankert. Viele Bürgerinnen und Bürger, Vertreter aus Politik und Wirtschaft arbeiten für dieses gemeinsame Ziel eng zusammen, und natürlich stehen auch unser Stadtrat und die Stadt Ingolstadt hinter dem Projekt.“
So wird in den städtischen Kantinen bereits seit 1995 Fairtrade-Kaffee ausgeschenkt. Seit 2007 gibt es einen Stadtratsbeschluss gegen die Beschaffung von Produkten, die mit Kinderarbeit hergestellt werden, seit 2017 gilt in der städtischen Friedhofssatzung ein Verbot von Grabsteinen, die mit Kinderarbeit hergestellt wurden.

Vier bis fünf Mal im Jahr kommt die Arbeitsgruppe Fairtrade-Town zusammen und plant Projekte bzw. organisiert deren Umsetzung. Vier Stadträte/-innen, eine Vertreterin des Weltladens, je ein/-e Vertreter/-in der Kirchen und der Schulen, sowie zwei Vertreter/-innen der Stadtverwaltung bilden den Kern der Arbeitsgruppe, die je nach Bedarf weitere Teilnehmer haben kann.

Die Basis für den Titel Fairtrade-Town sind jedoch die vielen Ehrenamtlichen und Freiwilligen, die sich im Sinne des fairen Handels und der fairen Produktionsbedingungen engagieren. Das sind – ohne hier eine vollständige Aufzählung zu erreichen – vor allem die Mitglieder und Mitarbeiter/-innen des Weltladens, die Engagierten in den Kirchen und Schulen, die Geschäfte und Gastronomiebetriebe, die faire Produkte anbieten, die Kunden, die faire Produkte kaufen und alle, die im Alltag versuchen, fair produzierte und gehandelte Produkte in den Fokus zu rücken.

Was wurde in den vergangenen zwei Jahren erreicht?

Projekte und Veranstaltungen 2018

  • 20. April: „Nachgefragt: faire Kleidung!“
  • Podiumsdiskussion im Rahmen der „Langen Nacht der Unternehmen und Wissenschaft mit Dr. Alexander Fonari, Leiter des Eine Welt Netzwerks Bayern e. V., Elke Klemenz, Inhaberin zweier Läden mit fairer Kleidung in Fürth, Hans-Peter Beck, Geschäftsführer der Fa. Greiff, Bamberg, die faire Gastronomie- und Business-Kleidung herstellt und Bernd Ohlmann, Geschäftsführer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Handelsverband Bayern
  • 20. April: Rezertifizierung als Fairtrade-Town durch Transfair e.V.
  • 22. Juni: Teilnahme am 13. Runden Tisch des Eine Welt Netzwerks Bayern „Kommunen und Eine Welt – Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung“ in Augsburg.
  • 28. Juni: Prüfantrag der CSU-Stadtratsfraktion, bei kommunalen Beschaffungen zukünftig im Rahmen des Möglichen faire Textilien zu kaufen.
  • 30. November: Fair gekleidet in Ingolstadt: Vortrag zu den Bedingungen der Textilproduktion in ärmeren Ländern; Kurzvortrag zu Fairtrade-Siegeln.

Projekte und Veranstaltungen 2019

  • 19. Februar: Multivisionsshow „Die Anden – Fairer Handel, Trekking, Schamanismus“ von lobOlmo in Kooperation mit dem Deutschen Alpenverein (DAV) mit über hundert Besuchern/-innen.
  • 27. Februar: Beschluss des Stadtrats, zukünftig bei Ausschreibungen soziale und ökologische Belange (Fairtrade) bei der Anschaffung von Textilien zu berücksichtigen und Empfehlung für die kommunalen Betriebe. Beschluss, die Vergaberichtlinien entsprechend zu ändern.
  • 21. September: Präsenz im Nachhaltigkeits-Pavillon beim Tag der offenen Tür der Stadtverwaltung mit Informationsmaterial zu sozialen und ökologischen Siegeln.
  • 17. Oktober: Vortrag von Caren Rehm vom Eine Welt Netzwerk Bayern beim Treffen der Träger der Kindertageseinrichtungen zum Projekt Eine Welt-KiTa.
  • 25. November: Vortrag von Caren Rehm vom Eine Welt Netzwerk Bayern beim Treffen der KiTa-Leiterinnen zum Projekt Eine Welt-KiTa.

Was ist in den kommenden Monaten geplant?

Aufgrund der Corona-Pandemie sind in diesem Jahr noch keine konkreten Projekte geplant. Trotzdem ist Bewegung in den 2019 begonnen Projekten:

  • Es wurden Schulungsmaßnahmen von Mitarbeitern/-innen der Kindergärten zur Zertifizierung als EineWeltKiTa eingeleitet.
  • Möglichst noch dieses Jahr – sobald Veranstaltungen wieder möglich sind – soll eine Informationsveranstaltung zur fairen Beschaffung für alle mit Beschaffung betrauten Mitarbeitern/-innen der Stadtverwaltung Ingolstadt durchgeführt werden. Alternativ wäre ein Webinar möglich.
  • Denkbar wäre auch die Multivisionsshow „WELTREISE zu Fair-trade-Produzenten, Naturwundern & Heiligtümern“ mit Lobolmo in Zusammenarbeit mit dem DAV, wie sie bereits 2019 sehr erfolgreich gelaufen ist.

Um Fairtrade-Town zu werden und auch zu bleiben, müssen fünf Kriterien erfüllt sein:

  1. Ratsbeschluss: Die Kommune verabschiedet einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des Fairen Handels. Bei allen öffentlichen Sitzungen sowie im Büro des (Ober)Bürgermeisters wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt ausgeschenkt.
  2. Steuerungsgruppe: Eine lokale Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur Fairtrade-Town die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft
  3. Fairtrade-Produkte im Sortiment: In den lokalen Einzelhandelsgeschäften, bei Floristen, in Cafés und Restaurants werden mindestens zwei Produkte aus Fairem Handel angeboten. Richtwert ist hier die Einwohnerzahl der Kommune (in Ingolstadt mindestens 24 Geschäfte und zwölf Gastronomiebetriebe)
  4. Zivilgesellschaft: Produkte aus Fairem Handel werden in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen verwendet. Darüber hinaus werden Bildungsaktivitäten zum Thema fairer Handel umgesetzt, oft im Rahmen weiterer Kampagnen von TransFair z.B. der Kampagne Fairtrade-Schools.
  5. Medien: Die örtlichen Medien berichten mehrmals über die Aktivitäten der Fairtrade-Town.

Alle fünf Kriterien sind in Ingolstadt nach wie vor erfüllt.

Weitere Informationen zum fairen Handel in Ingolstadt, darunter auch eine Liste der Geschäfte und Gastronomiebetriebe, die am Projekt teilnehmen, gibt es im Internet unter
www.ingolstadt.de/fairtrade
www.weltladen-in.de
Allgemeine Informationen zum fairen Handel findet man unter anderem bei:
www.fairtrade-towns.de
www.fairtrade-deutschland.de