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Julia Scholz und Dr. Max Böhm:
Die Große Wäsche im Wandel der Zeit
“Sie spülen den ganzen Tag“

 
War die Wäsche sauber, so waren die Seifenreste zu entfernen. Die Frauen mussten jedes Wäschestück auswinden und anschließend mehrfach in klarem Wasser schwemmen („fleien“, „flahn“, „schwoabm“).
War kein fließendes Wasser vorhanden, so wurde die Wäsche in Wannen gespült. Man transportierte die Wäsche zum Dorf- oder Hofbrunnen oder holte das Wasser in Eimern zur Waschküche. Wasserleitungen hielten auf den Dörfern meist erst nach 1945 Einzug.
Einfacher gestaltete sich das Ausspülen an fließenden Gewässern. Hierzu gab es an vielen Flüssen und Bächen besondere Stege. In Gerolfing etwa wurde die Wäsche an der Schutter oberhalb der Schaumühle gespült.

Mindestens zweimal musste die gesamte Wäsche im kalten Wasser gespült werden. Für diese nasse Arbeit trugen die Frauen Holzschuhe (später Gummistiefel) und – wie bei der Arbeit allgemein üblich – Kopftuch und Schürze.

Auch an der Altmühl war das Schwemmen der Wäsche üblich:
„[…] ich war bei meiner Oma in Riedenburg und die hat da noch an der Altmühl gewaschen auf so einem Steg. Jedes Privatgrundstück hatte da einen kleinen Steg in die Altmühl rein. Die bunte Wäsche und auch die Weißwäsche hat man am Bach oder an der Altmühl gewaschen. Und die Oma [...] hat die Wäsche dann in der Altmühl gespült und geschwoabt, wie ma früher’s gsagt hat.“

Autoren: Julia Scholz und Max Böhm


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