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04.08.2022

Lebendige Erinnerungskultur

Europäischer Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma

Der 2. August ist der europäische Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma und bezieht sich auf die Nacht von Porajmos – die Nacht des Verschlingens, in der alleine 4.300 Sinti und Roma – Frauen, Männer und Kinder – im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau getötet wurden.

Bürgermeisterin Petra Kleine dankte dem Kultur- und Arbeitskreis Sinti und Roma e.V. für die Organisation des Gedenkens an der Mahn- und Gedenkstätte im Luitpoldpark. Sie betonte, wie wichtig es sei, diesen Gedenktag gemeinsam zu begehen, um zu zeigen, dass „wir für Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Gleichbehandlung aller Menschen Verantwortung übernehmen und eintreten“. Doch wir seien den Opfern nicht nur das Gedenken schuldig, wir brauchen eine lebendige Erinnerungskultur, so Kleine. In diesem Sinne hat Ingolstadt ein Forschungsprojekt NS-Opfer im Zentrum Stadtgeschichte eingerichtet, das sich den Opfergruppen widmet, die noch wenig erforscht sind.

„Antiziganismus und auch der Antisemitismus treten zunehmend mit Hass und Gewalt gegen Menschen in Erscheinung“, so Bürgermeisterin Kleine, deshalb sei es ihr ein Anliegen zu betonen: „Es wird auch den neuen Rechten nicht gelingen, unsere Gesellschaft zu spalten und ethnische Minderheiten an den Rand oder gar rauszudrängen!“

Eine der blauen Stelen im Luitpoldpark zeigt Maria Herzenberger, verheiratete Roché. Ihre Urenkel Ramona und Manfred Roché waren bei der Gedenkfeier anwesend.