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12.02.2024

Gehölzarbeiten am Biendlweiher

Dichter Pappelbestand bereitet Probleme

Am Mailinger Biendlweiher wurden Ende Januar eine Reihe von Pappeln im Kronenbereich zurückgeschnitten.

Der Biendlweiher gehört neben dem Baggersee, dem Auwaldsee und dem Schafirrsee zu den vier Badegewässern und Naherholungsgebieten in Ingolstadt. Bei allen Gewässern, handelt es sich um natürliche Gewässer, die einer Vielzahl von Einflüssen unterworfen sind und jedes Gewässer hat seine „eigenen spezifischen“ Probleme – insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel.
Ein Problem teilen jedoch alle vier Seen: Der Nährstoffeintrag ist zu groß. Die Nährstoffe gelangen entweder über oberflächliche Zuflüsse, den Zustrom von Grundwasser oder über den Eintrag von Pflanzenmaterial (Laub) in die Gewässer.
Durch die bekannte jährliche Mahd von Makrophyten (Unterwasserpflanzen) werden den Gewässern gezielt Nährstoffe entzogen, um sie zu stabilisieren und ein „Umkippen“ zu verhindern. Auch das Aufkommen von Cyanobakterien (Blaualgen) soll so verhindert oder zumindest eingedämmt werden.

Ein spezifisches Problem beim Biendlweiher ist der dichte Pappelbestand: Einerseits ist das Gewässer stark von Bäumen umschlossen, sodass der Wind nur schwer auf der Wasseroberfläche angreifen kann. Wind ist jedoch sehr wichtig für eine regelmäßige Durchmischung des Wassers und den Eintrag von Sauerstoff. Andererseits hat der hohe Eintrag von Pappellaub in das Gewässer negative Folgen. Denn im Vergleich zu Laub von Weiden oder Erlen baut sich das Laub von Pappeln nur äußerst langsam ab. Am Boden entstehen sehr schnell Bereiche ohne Sauerstoff, wodurch Schwefelwasserstoff gebildet wird.
Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Bereiche mit Schwefelwasserstoff im Biendlweiher immer weiter ausbreiten und die Ursache wurde in dem hohen Eintrag an Pappellaub ermittelt.
Um diesen Eintrag zu reduzieren, wurden vergangene Woche Gehölzarbeiten am östlichen Ufer vorgenommen und dabei in einzelnen Teilbereichen die blattreichen Kronen von Pappeln zurückgeschnitten. Die Bäume selbst bleiben als Lebensraum stehen.
Es handelt sich um eine erste Maßnahme, deren Erfolg in den kommenden Jahren untersucht werden wird.