Elektromobilität auf dem Vormarsch
Ingolstadt zählt bayernweit zu den Spitzenreitern bei der Ladeinfrastruktur
Wie entwickelt sich die Elektromobilität in Ingolstadt? Eine Erhebung dazu hat das Amt für Statistik und Stadtforschung erstellt. Ausgangspunkt der Betrachtung ist dabei der Kfz-Bestand in Ingolstadt, der stetig wächst. So hat sich die Anzahl der Fahrzeuge im Stadtgebiet in den letzten 15 Jahren um ein Drittel erhöht, die Einwohnerzahl dagegen nur um rund ein Sechstel. In Zahlen heißt das: Im Jahr 2010 kamen auf 1.000 Einwohner rund 730 Kraftfahrzeuge, 2024 sind es bereits 830 Kfz pro 1.000 Einwohner.
Die Aufteilung nach Kraftstoffarten ist ein zentraler Aspekt der Erhebung. Bei den Elektro-, Hybrid- und Plug-In-Hybrid-Fahrzeugen stieg die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge zwischen 2017 und 2024 um rund das 17-fache an. Kraftfahrzeuge mit reinem Elektroantrieb verzeichnen dabei einen leichten Zuwachs mit einem Anteil von 0,1 Prozent im Jahr 2017 auf 0,4 Prozent im Jahr 2024. Bei den Zulassungszahlen von Dieselfahrzeugen spiegeln sich die Einflüsse des Diesel- und Abgasskandals wider. Als 2017 in Deutschland über die ersten Dieselfahrverbote diskutiert wurde, sanken die Zulassungszahlen bei Dieselfahrzeugen innerhalb von acht Jahren um rund 25 Prozent. Bei den Benzinern zeichnete sich zunächst ein positiver Trend ab, bis es mit der Corona-Pandemie im Jahr 2020 zu einem Einbruch der Zulassungszahlen kam. Seit Jahresbeginn 2024 ist wieder ein leichter Aufschwung zu erkennen.
Zwar dominieren Benziner und Diesel 2024 immer noch bei den zugelassenen Kraftfahrzeugen, aber durch die Kaufprämien konnten die Elektro-Fahrzeuge, Hybride und Plug-In-Hybride ihren Anteil ausbauen. Ob sich diese Entwicklung fortsetzt, ist bisher nicht abzusehen, zumal die Umweltprämie für den Kauf eines Elektrofahrzeuges Ende 2023 ausgelaufen ist.
Öffentlich zugängliche Ladepunkte
Um die Attraktivität der E-Mobilität für Autofahrer zu steigern, ist eine gut ausgebaute öffentliche Ladeinfrastruktur erforderlich. In Ingolstadt gibt es derzeit laut Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur (www.bundesnetzagentur.de/ladeinfrastruktur) 1.382 öffentlich zugängliche Ladepunkte (Stand 21.03.2024). Diese verteilen sich jedoch nicht gleichmäßig über das Stadtgebiet. Mit 560 Ladepunkten an 316 Standorten belegt der Stadtbezirk Etting im Bereich der Audi AG den ersten Platz. Danach folgen mit 425 für jedermann zugängliche Ladepunkte an 247 Standorten der Stadtbezirk Nordwest und mit 195 Ladepunkten an 105 Standorten der Stadtbezirk Nordost. Schlusslichter sind der Bezirk Südwest mit zwei Ladepunkten sowie die Bezirke Oberhaunstadt und West ohne Ladepunkte. Die Zahlen belegen eine Konzentration im Bereich der Audi AG sowie dem IN-Campus im Südosten. In den Stadtbezirken mit geringer Ladesäuleninfrastruktur, werden Elektro- und Plug-In-Hybridfahrzeuge oft auch durch private Anschlüsse (Wall-Boxen) mit Strom versorgt.
Somit gibt es in Etting für jedes angemeldete ladefähige E-Fahrzeug mehr als einen Ladeanschluss. Danach folgt der Stadtbezirk Nordost mit gut drei Elektro- und Plug-In-Hybrid-Fahrzeugen und Friedrichshofen-Hollerstauden mit gut fünf elektrisch zu ladenden Fahrzeugen pro öffentlichem Ladeanschluss. Im Stadtbezirk Südwest fallen 123 E-Fahrzeuge auf einen Anschluss. Gesamt betrachtet kommen in Ingolstadt rund sieben Elektro- und Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge auf einen Ladepunkt. Im regionalen sowie im bayernweiten Vergleich führt Ingolstadt. So sind es im Landkreis Eichstätt rund 22, im Landkreis Pfaffenhofen rund 20 und im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gut 16 Fahrzeuge pro Ladepunkt. Unter den acht größten Städten in Bayern liegt Ingolstadt auf Platz 1, d. h. es hat die wenigsten zugelassenen Elektro- und Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge pro Ladepunkt. Danach folgen Regensburg und Fürth.