Seiteninhalt
15.04.2025

100 Jahre Alf Lechner

Ausstellungseröffnung mit Festakt

Alf Lechner, einer der wichtigsten deutschen Bildhauer der Nachkriegszeit, feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag (1925-2017). Aus diesem Anlass richtet das Lechner-Museum in Ingolstadt ein hochkarätiges und abwechslungsreiches Jubiläumsprogramm aus, nicht nur in Ingolstadt, sondern darüber hinaus auch in München, im Lechner Skulpturenpark Obereichstätt und in Landshut.

Eröffnet wurde das Jubiläumsjahr am Sonntag, 13. April, mit einem Festakt im Lechner Museum. Oberbürgermeister Dr. Michael Kern freute sich, Lechners Ehefrau Camilla Lechner und Familie, sowie zahlreiche weitere Ehrengäste begrüßen zu dürfen. Der Oberbürgermeister erinnerte in seiner Rede an die Eröffnung des Lechner Museums vor 25 Jahren und die enge Verbindung des Künstlers zu Ingolstadt. Seit den 80er Jahren seien seine Werke in Ingolstadt ausgestellt worden. „Heute gehören seine massiven Skulpturen fest zum Stadtbild. Sie haben dazu beigetragen, Ingolstadt in der Kunstwelt überregional bekannt zu machen“, so Dr. Kern.
Lechners Werk würdigten auch Kulturreferent Marc Grandmontagne sowie Festrednerin Dr. Simone Schimpf, Direktorin des neuen Museums Nürnberg.

Die feierliche Veranstaltung wurde vom Ensemble des Georgischen Kammerorchesters begleitet und Dr. Dominik Bais, kuratorischer Leiter des Lechner Museums, eröffnete die Ausstellung.

Programm im Jubiläumsjahr

Im Jubiläumsjahr stehen die Kunst und die Person Alf Lechners im Mittelpunkt. Gewürdigt wird er in drei großen Sonderausstellungen. Zudem gibt es einen internationalen Fachkongress, Vorträge, Workshops, eine umfangreiche Publikation, Tage der offenen Tür und zahlreiche weitere Initiativen.
Zu entdecken ist eine starke Persönlichkeit, die keinen Widerstand scheute. Davon zeugen nicht nur seine tonnenschweren Stahlskulpturen, sondern auch sein unermüdlicher Einsatz für ihre Platzierung im öffentlichen Raum. Im Fokus der Ausstellung Materie Stahl, die im Lechner Museum noch bis 14. September gezeigt wird, steht das Spannungsverhältnis zwischen Materie und Form. Zeitgleich beleuchtet die Ausstellung „Der Mensch, der Künstler, das Leben“ im Papierhaus im Skulpturenmuseum Obereichstätt noch bis 12. April 2026 Lechners Lebensweg vom erfolgreichen Industriedesigner zum visionären Bildhauer.

Lechner war aber nicht nur Künstler, sondern auch Erfinder, Inhaber mehrerer Patente, Firmengründer und Grafiker. Zeichnungen aus fünf Jahrzehnten veranschaulichen den Prozess vom ersten Entwurf bis zur finalen Skulptur, Fotos und bisher nie gezeigte Kuriositäten markieren biografische Stationen und gewähren einen intimen Blick auf den Menschen hinter dem Werk. In Lechners Geburtsort München legt die Katholische Akademie vom 20. Mai bis 13. Dezember in der Ausstellung Transformation den Schwerpunkt auf das grafische und zeichnerische Werk des Künstlers, die Galerie Bender stellt Alf Lechner und Marco Stanke vom 4. Juli bis 27. September gegenüber. Die Galerie LAProjects in Landshut feiert den Künstler mit einer Hommage vom 26. Juni bis 9. August, die Sparkasse Ingolstadt zeigt anlässlich des Jubiläums Kunst aus Stahl vom 4. September bis 5. Oktober. Arbeiten internationaler Stars wie Robert Morris, Phyllida Barlow, Richard Serra, Agnes Martin, Carl Andre, Donald Judd, Fred Sandback, Hanne Darboven u.v.a. treffen in „A Matter of Perspecitive“ im Lechner Museum vom 19. Oktober bis 12. April 2026 auf Werke von Alf Lechner.

Zum Abschluss des Jubiläums eröffnet im Frühjahr 2026 ein wissenschaftlicher Kongress der Forschungsgruppe „Art – Material – Ecology“ Perspektiven auf die ökologischen und infrastrukturellen Bedingungen der Kunstproduktion und diskutiert die Rolle der Kunst im Kontext von Nachhaltigkeit und Ressourcenbewusstsein.

Alf Lechners 100. Geburtstag lädt dazu ein, sein künstlerisches Werk, seine Lebenswelt und seinen Platz im internationalen Kunstkontext neu zu entdecken. Das Jubiläumsprogramm ist auf www.lechner-museum.de veröffentlicht und wird regelmäßig aktualisiert.