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12.06.2024

Aufsuchende Seniorenarbeit und Pflegekonferenzen

Weitere Bausteine für eine gute Versorgung im Alter

Qualitativ gute Pflegeleistungen aktuell und künftig sicherzustellen, ist eines der bestimmenden sozialen Zukunftsthemen. Dabei ist hinreichend bekannt, dass die dazugehörigen Versorgungssysteme aus verschiedenen Gründen wie Renteneintritt der sogenannten Babyboomer-Generation, Fachkräftemangel und hohen Belastungen für pflegende Angehörige vor großen Herausforderungen stehen.

In Ingolstadt wird die Zahl der über 65-jährigen Personen bis 2041 deutlich zunehmen, auch die der hochbetagten Personen über 80 Jahren. Je nach Szenario könnten 400 bis 850 Heimplätze fehlen. Aus diesem Grund wird die Stadt Ingolstadt zwei weitere Vorhaben in den kommenden Sitzungslauf einbringen und den städtischen Gremien vorstellen. Der Freistaat Bayern unterstützt solche Vorhaben finanziell im Rahmen der „Richtlinie zur Stärkung der Pflege im sozialen Nahraum (Förderrichtlinie Gute Pflege in Bayern – GutePflegeFöR)“.

1. Aufbau von Pflegekonferenzen

Ziel ist es, einen starken Zusammenschluss und eine verbindliche Zusammenarbeit aller lokalen Akteure in der Pflege sowie eine nachhaltige Vernetzung zu schaffen, um eine leistungsfähige und aufeinander abgestimmte pflegerische Versorgungsstruktur vor Ort sicherzustellen und damit die Lebensqualität älterer Menschen sowie pflegender Angehöriger zu erhalten und zu verbessern.

Für die Stadt Ingolstadt kommt es stärker als zuvor darauf an, eine koordinierende Rolle und integrierende Steuerung in Bezug auf die pflegerische Versorgung wahrzunehmen, um vorhandene Angebote und Leistungen zu vernetzen, enger miteinander zu kooperieren und vorhandene Ressourcen zu bündeln.

2. Aufsuchende Seniorenarbeit

Beratende und unterstützende Angebote für Seniorinnen und Senioren sind für viele Betroffene nicht oder nicht immer aufgrund von geografischen, strukturellen oder persönlichen Gründen gut erreichbar. Die Zielsetzung, älteren Personen durch Information, Unterstützung und präventive Maßnahmen unter Einbindung auch eventueller (pflegender) Angehöriger zu ermöglichen, nach eigenem Wunsch möglichst lange und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu leben, kann somit nicht optimal erreicht werden.

Für eine umfassende (präventive) Seniorenarbeit ist es unerlässlich, sowohl die Vielfältigkeit der Lebenslagen und persönlichen Rahmenbedingungen als auch die Berücksichtigung des jeweiligen sozialen Nahraums bzw. des persönlichen Sozialraums strategisch und konzeptionell einzubinden. Aus diesen Gründen soll die aufsuchende Seniorenarbeit ein niederschwelliges Angebot für Seniorinnen und Senioren in der Stadt Ingolstadt sein, die bestehende Strukturen nicht oder nicht ausreichend nutzen können bzw. durch diese erreicht werden.

Hierzu bringt die Verwaltung in den kommenden Sitzungslauf eine Beschlussvorlage ein (V330/24), die zuerst am 4. Juli im Sozial-Ausschuss beraten und nach weiteren Ausschüssen am 23. Juli im Stadtrat abschließend behandelt wird.